Unsere Tradition

Shungetsu-ji ist Teil des deutschsprachigen Zweigs der internationalen Sanshin Zen Community  mit Hauptsitz in Bloomington, Indiana, USA. Zum deutschsprachigen Zweig gehören auch die Soto-Zen-Sangha Wien und die Zenklause im Schwarzwald.


Die Sanshin Zen Community ist mit der Dachorganisation des Soto-Zen, der Sotoshu Shumucho, mit Hauptsitz in Tokio, Japan, verbunden.
Soto-Zen versteht sich als eine überkonfessionelle Tradition, in der alle Interessierten willkommen sind zu praktizieren. Weder Glaubenserklärungen noch Bekehrungen sind erforderlich, um Soto-Zen zu praktizieren und auch keinerlei Verpflichtung zur Ablösung von anderen religiösen Anbindungen.


Die Sanshin Zen Community steht in der überlieferten Tradition von Eihei Dogen Zenji, der im 13. Jahrhundert den Soto-Zen von China nach Japan brachte und den Soto-Zen-Lehrer/inne/n Kodo Sawaki Roshi (1880 - 1965), Kosho Uchiyama Roshi (1912 – 1998), Shohaku Okumura Roshi, (1948 - ) und Hoko Karnegis, die zur weltweiten Verbreitung der Soto-Zen-Praxis beitrugen und beitragen! Das Dogen Institute ist der pädagogische Arm der Sanshin Zen Community. Das Dogen Institute bietet allen Zugang, die sich für das Studium von Eihei Dogen Zenji und seiner Lehren/Schriften interessieren. Die Hauptaufgabe des Dogen Institute ist es somit, das Lebenswerk des Zen-Priesters und Zen-Lehrers Shohaku Okumura Roshi, seine Forschungen über Eihei Dogen Zenji und seine Schriften, allen zur Verfügung zu stellen. Shohaku Okumura Roshis Übersetzungen, Kommentare und Vorträge werden in Form von Büchern, Audio-, Video- und webbasierten Materialien angeboten. Sie können das Dogen Institute durch Spenden und/oder aktive Teilnahme unterstützen! 


Die Sanshin Zen Community ist eine internationale Sangha, die 1996 von Shohaku Okumura, einem Soto Zen-Priester und angesehenen Übersetzer des japanischen Zen-Meisters Eihei Dogen Zenji aus dem 13. Jahrhundert, gegründet wurde. Wir alle zusammen bieten die Praxis des Shikantaza (Einfach sitzen, Zen-Meditation) auf der Basis des Mahayana-Buddhismus in der Tradition von Kodo Sawaki Roshi, Kosho Uchiyama Roshi und Shohaku Okumura Roshi, ein Studium der Lehren  Eihei Dogens  und anderen Basistexten des Zen-Buddhismus bzw. des Mahayana-Buddhismus an.
Aus den Erfahrungen dieser Praxis erwächst ganz natürlich eine Praxis des Alltagslebens, die sich im Rahmen der jeweiligen Möglichkeiten und Umstände am Wohlergehen und an der friedlichen Kooperation aller fühlenden und nicht-fühlenden Wesen ausrichtet.
Shikantaza
(Einfach sitzen), das Herz des Zen,  steht für uns somit im Verbund mit drei Elementen:
- Studium der Bedeutung von Zazen bzw. Zen-Meditation im Kontext der Lehren Buddhas
- Ablassen von zuviel „Drumherum“ oder überschießend formalem Handeln, um sich auf Zazen / Shikantaza zu konzentrieren
- Herauskristalllisieren der Bedeutung von Zazen und Textstudium für das eigene aktuelle, berufliche wie private Alltagsleben.




Shohaku Okumura Roshi und seine 

Dharma-Nachfolgerin Hoko Karnegis 

in Sanshin-ji, Bloomington,

Sanshin Zen Community



Kyokus Lehrerin Kaikyo Roby (1956 - 2018), 

Dharma-Nachfolgerin von Okumura Roshi

Kyoku vollzog unter der spirituellen Leitung von 

L. Tenryu Tenbreul, Zen-Vereinigung Deutschland,

 die Laienordination (Zaike-Tokudo) und die 

Nonnen-Ordination (Shukke-Tokudo).

Später wechselte Kyoku offiziell zu Kaikyo Roby 

und praktizierte mit ihr bis zu ihrem Tod.)


Hoko Karnegis und Kyoku Lutz, 

Dharma-Übermittlung in Sanshinji, Bloomington.



 

Shohaku Okumura Roshi über „SANSHIN“ als Grundprinzip: „Ichiza, nigyou, sanshin.

  • Ein Sitzen  = Ichiza
  • Zwei Übungen  = Nigyou: Gelübde und Reue
  • Drei Geisteshaltungen  = Sanshin: großherziger, fürsorglicher und freudvoller Geist“


„SANSHIN ist der Ausdruck, den Uchiyama Roshi in seinem letzten Vortrag in Antaiji verwendete. Er zog sich 1975 aus Antaiji zurück, vor vielen Jahren. Ich war 26 oder 27 Jahre alt, also war es mehr als 40 Jahre her. Er sagte, dass er sich als Lehrer oder Abt von Antaiji vor Augen geführt habe, dass diese drei Dinge die wichtigsten seien, und er habe diese drei Punkte anseine Schüler weitergegeben.Danach musste ich in dieses Land [Die Vereinigten Staaten von Amerika] kommen und ohne meinen Lehrer üben, also waren diese Punkte meine Lehrerin. Für mich ist Sanshin die Essenz seiner Lehre.

 

Natürlich ist Zazen das Wichtigste, aber Sanshin ist die Art und Weise, wie unser Zazen in unserem täglichen Leben Umsetzung findet, ob wir nun in einem Kloster oder in der Gesell­schaft, mit unseren Familien, an unseren Arbeitsplätzen oder in der Gesellschaft insgesamt leben. Wenn wir mit anderen Menschen zusammenleben, brauchen wir diese drei Leitgedanken. Für Dogen sind diese drei Geisteshaltungen eine praxisbezogene Anweisung für die Mönche im Kloster, aber Uchiyama Roshi sagte, dass diese Lehre nicht nur für die Mönche im Kloster gilt, sondern für jeden, der mit anderen zusammen lebt. Ob es nun eine buddhis­tische Sangha oder eine andere Art von Gemeinschaft ist, wir brauchen diese drei grundlegenden Geisteshaltungen.

Ebenso sind die Lehren in Dogen's Eihei Shingi (Pure Standards for the Zen Community) laut Uchiyama Roshi eine Einführung in die Art und Weise, wie unsere Zazen-Praxis außerhalb des Zendo in unserem täglichen Leben funktionieren kann. Ursprünglich waren dies Anweisungen für Mönche im Kloster, aber Uchiyama Roshi sagt, dass sie nicht nur für Mönche sind, die im Kloster leben, sondern wichtig für jeden, der in einer Gemeinschaft mit anderen Menschen lebt. […]